18. Mai 2021
Lesezeit: 7 min | Natalie Hogh
Der Krypto-Hype ist groß, vor allem NFTs erleben gerade eine Menge Aufmerksamkeit. Doch was sind NFT eigentlich?
NFT steht für Non-Fungible Token und lässt sich grundlegend als ein nicht austauschbarer, einzigartiger krpytographischer Token definieren. Ein Token ist ein digitales Zertifikat, gespeichert auf einer gesicherten und verteilten Datenbank.
Zugegeben, diese Definition macht einen auch nicht wirklicher schlauer. Schauen wir uns das Ganze daher nochmal etwas genauer an. NFT können überall dort entstehen und kreiert werden, wo virtuelle Güter als Unikate gehandelt werden. Es sind keine Grenzen oder Regeln gesetzt, was als NFT gilt.
Beispiele für NFT sind:
Besonders in der digitalen Kunst boomt der NFT - Markt.
Ein NFT ist sozusagen eine digitale Besitzerurkunde, die aussagt, wer der Besitzer dieses Unikats oder Kunstwerks ist. NFT werden auf Blockchain gespeichert.
Wenn ich also ein NFT kaufe, dann wird dieses in der Blockchain vermerkt. Das Kunstwerk kann aber immer noch von anderen im Netz heruntergeladen und verbreitet werden. Mir gehört also nach dem Kauf kein physisches Objekt.
NFT schaffen etwas, was es bislang im Internet noch nicht gab. Durch NFT werden virtuelle Güter real verknappt und es kann ein echter Besitzer festgemacht werden. Dank der genutzten Blockchain-Technologie können hierbei auch keine Fälschungen auftreten. Virtuelle Kunst wird somit zum einzigartigen Sammelobjekt.
Sind Non-Fungible Tokens also eine Kryptowährung? Nein, NFT sind keine Kryptowährung, denn im Gegensatz zu Kryptogeld, wie Bitcoin, sind NFT einzigartig und können nicht mit etwas Gleichwertigem ausgetauscht werden.
Doch was sind nochmal Kryptowährungen? Kryptowährungen sind digitale Währungen. Sie werden nicht zentral von einer Regierung oder einer finanziellen Institution kontrolliert. Kryptowährungen können Sie über Börsen erwerben und tauschen. In den sogenannten “Wallets” werden die Tokens gespeichert.
Der Kryptohandel wird dezentral geregelt und von einem Netzwerk an Computern unterstützt; durch dieses Netzwerk werden auch neue Krypto-Tokens erstellt. Das darunterliegende Prinzip nennt sich Blockchain. Kurz gesagt ist eine Blockchain eine digitale und vollständige Aufzeichnung von Daten. Im Falle von Kryptowährung sind dies die Transaktionsvorgänge.
Welche Technologie steckt hinter dem NFT - Handel? Viele NFT werden auf der Ethereum-Blockchain gespeichert. Das Protokoll dahinter heißt ERC-721.
Die Ethereum-Blockchain speichert nicht nur Transaktionsdetails, sondern auch weitere Informationen, die sogenannten “Smart Contracts”. Auf diesen Smart Contracts werden die Rechte über einen NFT festgehalten.
Dank der Blockchain-Technologie sind NFTs auch ziemlich unfälschbar. Die Blockchain ist auf vielen Computern in einem Netzwerk gespeichert. In den einzelnen Blöcken sind Datensätze zusammengefasst. Die Informationen sind verschlüsselt und nur ein Block hat den Schlüssel für den nächsten Block in der Kette. Hier können Sie mehr zum Thema Blockchain lesen.
DeepDive
Die Ethereum - Blockchain arbeitet derzeit noch mit mit dem Proof-of-Work Prinzip. Ethereum kann mithilfe von Mining hergestellt werden.
Dabei wird ein spezieller Agorithmus, genannt “Ethash” auf der CPU ausgeführt.
Dieser versucht nun durch ausprobieren ein kryptographisches Rätsel zu lösen, um einen Schlüssel zu erschaffen, durch den ein neuer Block mit der Kette verbunden werden kann.
Der Computer, der das Rätsel löst, bekommt dann neue Kryptowährung. Die gescheiterten Computer gehen leer aus und haben die aufgebrachte Energie umsonst verschwendet.
Dazu später mehr.
NFT sind also kurz gesagt sehr sicher und vor Raubkopien geschützt.
Sie möchten am NFT-Handel mitmachen? NFT bewegen sich in einer Preisspanne von wenigen Cents bis zu mehreren Millionen Dollar.
Theoretisch kann jeder NFT kaufen. Die größte Plattform für den NFT-Handel ist derzeit OpenSea.
Weitere Marktplätze für NFT sind:
Da die meisten NFT auf der Ethereum - Blockchain gespeichert werden, wird zum Kauf von NFT meistens die Kryptowährung Ether (ETH) benötigt.
News-Flash: NFT bald auf Ebay?
Ebay kündigte vor wenigen Tagen an, dass Nutzer bald auch auch mit NFT handeln können. In den kommenden Monaten sollen dafür neue Optionen auf die Plattform kommen. Wann und ob der NFT-Handel auch in Deutschland auf Ebay möglich wird, ist noch nicht bekannt.
Jeder kann NFT kaufen, dann kann auch jeder NFT-Künstler werden, oder? Ja, jeder kann auf den NFT-Hype aufspringen und sich künstlerisch ausleben. Wer besonders viel Glück hat, kann auch finanziell einiges aus dem NFT-Handel rausschlagen.
Künstler können auch nach einem NFT-Verkauf von ihrer Kunst profitieren. Bei jedem Weiterverkauf erhalten Künstler einen kleinen Prozentsatz. Damit werden NFT für viele Künstler ein profitableres Geschäft sein, als der traditionellen Kunst - Handel.
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Zusätzlich können Künstler einen NFT nicht nur einmal verkaufen, sondern auch Kopien davon. Wie sinnvoll dies ist, darüber lässt sich streiten. Schließlich sind NFT nur so viel Wert, wie die Käufer*In diesem zuschreibt.
Wen jetzt die Lust gepackt hat, den NFT - Hype selbst zu erleben, der kann mit wenigen Schritten eigene NFT-Kunst erstellen:
1. Kyrpto - Wallet:
Erstellen Sie sich eine Krypto-Wallet mit zum Beispiel MyEtherWallet.
2. Ether - kaufen:
Um auf Marktplätzen NFT zu verkaufen, müssen Sie sich erst einmal Ether kaufen. Dies wird später benötigt, um die Transaktionsgebühren zu bezahlen, die Ihren NFT zur Blockchain hinzufügt.
3. NFT Marktplatz auswählen:
Wie schon angesprochen gibt es verschiedene Handelsplätze für NFT. Jeder mit einem anderen Schwerpunkt.
4. Kunst erstellen:
Bevor Sie einen NFT verkaufen können, müssen Sie natürlich erstmal einen NFT erstellen. Hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
5. Upload & Transaktionsgebühren bezahlen:
Jetzt können Sie Ihr NFT hochladen und die Transaktionsgebühren bezahlen. Danach ist Ihre Kunst für alle Menschen im Internet zu finden und zu kaufen.
Die Transaktionsgebühren schwanken hin und her. Sebastian Meinberg zahlte in der PLUS-Reportage um die 120€ Transaktionsgebühren.
NFT sind Klimakiller. Sie verbrauchen eine Menge Energie und diese Energie wird hauptsächlich mit fossilen Brennstoffen hergestellt. Folglich tragen NFT also zu einem extrem hohen CO2 - Ausschuss bei.
Aber warum ist das so?
Durch das Proof-of-Work Prinzip mit dem die Ethereum - Blockchain betrieben wird, wird eine Menge Energie produziert, um einen neuen Block zu generieren.
Da wie oben beschrieben, nur ein Computer das Rennen um die Entschlüsselung des Rätsels gewinnen kann, ist die aufgebrachte Energie der anderen Computer umsonst.
Was heißt hohe CO2 - Emissionen?
Ein Artikel von Memo-Akten hat das Ganze einmal analysiert und aufgezeigt, dass ein einzelner NFT-Verkauf 240 kWh verbraucht und damit 211KG CO2 - Emissionen erzeugt.
Diese Menge an Emissionen werden im Schnitt von einem EU - Bewohner*In in einem ganzen Monat produziert.
Hier gibt es mehr Informationen über den Energie-Verbrauch.
Das ist eine ganz schön krasse Zahl. Kann der NFT-Handel auch umweltfreundlicher werden?
Ja, der NFT - Handel kann umweltfreundlicher werden:
Umstieg auf das Proof-of-Stake Prinzip in der Ethereum Blockchain: Hier wird ein Computer ausgesucht, der den nächsten Block in der Kette erstellen darf, so wird deutlich mehr Energie eingespart.
Es gibt schon Grüne NFTs, welche auf umweltfreundlicheren Blockchains gespeichert werden. Zum Beispiel: Algorand, Tezos und Polkadot.
Ob und wie umweltfreundlich der NFT-Handel noch wird, ist schwer zusagen. Wer sich aber dafür interessiert in NFT zu investieren, für den macht es sicherlich Sinn ECO-NFT und grüne Kryptowährung genauer anzuschauen.
Bevor wir zum Schluss kommen und in die mögliche Zukunft von NFTs schauen, sind hier noch zwei bekannte NFT - Projekte / Verkäufe:
First 5000 Days:
Dieses Kunstwerk von Beeple ging für mehr als 69 Millionen über die Theke. Das bekannte Kunsthaus Christie bot das Kunstwerk in einer Online Auktion an.
Der teuerste Tweet:
Jack Dorsey (Twitter Gründer) verkaufte seinen ersten Tweet für 2, 5 Millionen Dollar als NFT.
NFT sind sicherlich besonders für Künstler eine interessante Sache. NFT werden wahrscheinlich nicht den traditionellen Kunstmarkt ersetzen. Einige Krypto-Experten sind sich sicher, dass NFT in der Zukunft wie Häuser und Aktien gehandelt werden. Wie sich NFT im Finanzmarkt durchsetzen, werden wir noch sehen.
Einen “praktischen” Nutzen der NFT haben Experten auch schon im Blick. NFT könnten später einmal genutzt werden, um Zertifikate für unser Eigentum auszustellen.
So könnten zum Beispiel Zeugnisse, als NFT, auf einer Blockchain gespeichert werden. Damit können wir eine Menge Papier sparen und hätten ein fälschungssicheres System.
Ob wir in der Zukunft also bald in unserem “Wallet” auf dem Handy, unsere Besitztümer (Auto, Haus, Zeugnisse) als NFT haben, wird sich zeigen.
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Quellen:
Was steckt hinter der digitalen Kunst (Zugriff 11.04.2021)
Wikipedia Non-fungible-token (Zugriff 12.04.2021)
Wikipedia Ethereum (Zugriff 12.04.2021)
Giga NFT-Kaufen (Zugriff 14.05.2021)
Hausvoneden NFT-Kunst und die Umwelt (Zugriff 14.05.2021)
GitHub ECO-NFT (Zugriff 14.05.2021)